Sa. 6.9. 22 Uhr: „The Jackie Shane Story“

ANY OTHER WAY: THE JACKIE SHANE STORIE


CA 2024, 98 Min., OmeU, DCP, Regie: Michael Mabbott, Lucah Rosenberg-Lee


Jackie Shane, trans und eine der ersten Schwarzen Sänger_innen, die in den 1960er-Jahren den Durchbruch in der nordamerikanischen Soul- und R&B-Szene schaffte. Mit ihrer extrovertierten Präsenz auf und neben der Bühne durchbrach sie Barrieren und wurde zum Star vieler Nachtklubs. Doch dann verschwindet sie plötzlich spurlos.

In dem Dokumentarfilm begeben sich Familienmitglieder auf die Spuren von Jackie Shane. Zusammen mit Shanes Musik, unveröffentlichten Telefongesprächen und Animationselementen würdigt der Film eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Ein Film mit Ohrwurmpotenzial.

Wir präsentieren den Film im Rahmen des TINK und in Kooperation mit dem Hamburg International Queer Film Festival.

6.+7.9.25: TINK – trans inter non-binary Kino

Am 6. und 7. September findet im B-Movie ein Filmfestival statt. Hier der Ankündigungstext der organisierenden Gruppe:

TINK

trans inter non-binary Kino

In Zeiten weltweit erstarkender Queer- und Transfeindlichkeit können Community Orte bedeutsam sein und stärken. Am 06. und 07. September zeigen wir Filme mit dem Fokus auf Lebensrealitäten von trans Inter und nicht-binären Menschen an verschiedenen Orten dieser Erde und wollen stereotype Medienbilder in Frage stellen. Binäre Sichtweisen werden gebrochen und Diversität innerhalb der Communities in den Filmen sichtbar.

Die verschiedenen Perspektiven und Visionen in den Filmen berühren Themen wie Gemeinschaft und selbstgewählte Familie, Anerkennung und Freundschaft. Sie können sowohl lustig sein, als auch den ganz normalen Alltag zeigen. Häufig schwingt die Auseinandersetzung mit Vergangenem mit und die Frage, wie wir dem begegnen wollen. Und manchmal geht es auch einfach um die Sturheit und den Willen nicht aufzugeben, sondern weiter zu machen.

TINK haben wir zusammen mit einer Gruppe aus tin und cis Menschen geplant. Es wird eine Auswahl aus Filmen geben, die sich sowohl künstlerisch, fiktiv, dokumentarisch, biographisch, als auch politisch der vielfältigen Thematik nähern. Insbesondere Filme, die zu einem großen Teil aus der Community selbst heraus entstanden sind, haben unsere Auswahl bestimmt. So ist es auch eine Selbstermächtigung, die eigenen Geschichten zu erzählen. TINK soll ein Community-Ort der Begegnung und Vernetzung sein.

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PROGRAMM

TINK SHORTS

TIN Perspektiven in all ihren Facetten – persönlich, politisch, poetisch: Maurice vergleicht sein Lebensgefühl mit dem eines alten Vampirs, zwei langhaarige trans Männer feiern ihre T4T-Liebe, Jude kehrt heim zu einer verständnislosen Mutter, ist Lukas tough enough für Berührung? Ein Animationsfilm hinterfragt Etiketten.

MONSIEUR LE BUTCH

US 2022, 12 Min., OF, DCP, Regie: Jude Dry   

Als Jude wieder unerwartet zu Hause einzieht, muss they sich mit einer liebevollen, autoritären jüdischen Mutter auseinandersetzen, die die ganze Trans-Sache nicht ganz versteht. Während die Grenzen zwischen Drehbuch, Improvisation und völliger Entgleisung verschwimmen, reden Jude und die Mutter aneinander vorbei und übereinander, aber selten miteinander. Eine zärtliche und authentische Metakomödie über die Grenze zwischen den Geschichten, die wir uns selbst erzählen, und den Geschichten, die über uns erzählt werden.

LABELS ARE FOR RECORDS

D 2015, 1,5 Min., OmeU, digital, Regie: Jespa Kieselstein

Ein kurzes Animationsvideo über das Unsichtbarwerden in einer Welt, in der alles ein Etikett zu brauchen scheint. Entstanden in einem Workshop von TrIQ Berlin (transinterqueer.org) mit Musik von Dandy and the Ghost.

TOUGH ENOUGH

KA 2006, 4Min., OF,Regie: Lukas Blakk

Ein kurzer Experimentalfilm, der sich mit der Frage beschäftigt, wie das Leben außerhalb einer gängigen Geschlechtsidentität eine_n selbst von der einfachsten Berührung abhalten kann. Was lässt sich tun, um dem zu begegnen? Lukas Blakk beschließt den eigenen Körper „schocken“ zu lassen um sich zu spüren.

ICH WAR AUCH DAMALS WIRKLICH ICH, ABER NUR IN MEINEM KOPF

D 2024, 26 Min., DCP, Regie: Julia Küllmer, mit Maurice

Maurice vergleicht sein Lebensgefühl mit dem eines uralten Vampirs. Auf spielerische Weise untersucht der Kurzdokumentarfilm dieses Bild. Was erzählt es über ein Leben eines 64-jähriger trans Mann? Schattenspiele, im Studio gelesene Interviewtexte und Inszenierungen von sorgfältig recherchierten Situationen lassen ein vielschichtiges Porträt entstehen und geben Raum für Wut und Gefühle der Befreiung.

YOU CAN’T GET WHAT YOU WANT BUT YOU CAN GET ME

FI, NI 2024, 13 Min., OF, DCP, Regie: Samira Elagoz, Z Walsh   

Eine einzigartige Musik-Diashow des Künstlerpaares Samira Elagoz & Z Walsh, Fotos von realen Ereignissen wie ihrem ersten Kuss, dem Kennenlernen der Eltern des jeweils anderen, Durststrecken über große Entfernungen, einer Hochzeit am Strand und einer Mastektomie und der anschließenden Genesung. Ein Fest der T4T-Liebe.

Content Note: Krankenhaus, Blut, Nacktheit

Sa 06.09. 18:00 Uhr Zu Gast: Julia Küllmer, Maurice

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WHO I AM NOT

RU, KA, RSA 2023, 103 Min., OmU, DCP, Regie: Tunde Skovran

Was bedeutet es in einer binären Welt intergeschlechtlich zu sein? Sharon Rose Khumalo, eine ehemalige südafrikanische Schönheitskönigin, stürzt in eine Identitätskrise, nachdem sie erkannt hat, dass sie intergeschlechtlich ist. Sie sucht Unterstützung, die sie bei der Aktivistin Dimakatso Sebidi findet. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden die unterschiedlichen Kämpfe der beiden gezeigt. Eine emotionale und aufrüttelnde Dokumentation, die eine Idee davon vermittelt, wie unterstützend eine auf geteilter Erfahrung basierende Verbindung ist. Der Film begleitet sie auf ihrem Weg der Akzeptanz und stellt sich der Frage, was männlich und weiblich eigentlich bedeutet.

Sa 06.09. 20:00 Uhr

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ANY OTHER WAY: THE JACKIE SHANE STORY

KA 2024, 98 Min., OmeU, DCP, Regie: Michael Mabbott, Lucah Rosenberg-Lee

Jackie Shane, trans und eine der ersten Schwarzen Sänger_innen, die in den 1960er-Jahren den Durchbruch in der nordamerikanischen Soul- und R&B-Szene schaffte. Mit ihrer extrovertierten Präsenz auf und neben der Bühne durchbrach sie Barrieren und wurde zum Star vieler Nachtklubs. Doch dann verschwindet sie plötzlich spurlos. In dem Dokumentarfilm begeben sich Familienmitglieder auf die Spuren von Jackie Shane. Zusammen mit Shanes Musik, unveröffentlichten Telefongesprächen und Animationselementen würdigt der Film eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Ein Film mit Ohrwurmpotenzial.

Sa 06.09. 22:00 Uhr In Kooperation mit  der Q-Movie Bar und dem Hamburg International Queer Film Festival

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WE ARE TENACIOUS

US 2023, 85 Min., OmeU, digital, Regie: Ash Kreis

Penny Logue ist eine trans Alpakazüchterin. Eine moderne Pionierin. Eine Anarchistin. Gründerin der Tenacious Unicorn Ranch, die irgendwo im Nirgendwo von Colorado liegt. Eine klassische amerikanische Geschichte der Beharrlichkeit, in der Penny und ihre engagierte Familie von trans*-Ranchern gegen schlechtes Wetter, unmögliche Finanzen, rechtsextreme Milizen und ihre eigenen inneren Kämpfe kämpfen, während sie nach wahrer Befreiung streben. Der Film dient auch als Mikrokosmos für die derzeitige bittere politische und kulturelle Polarisierung der USA. Es ist kein Wohlfühlfilm, aber er ist notwendig.

So 07.09. 16:00 Uhr Moderation: Didine van der Platenvlotbrug, zu Gast: Ash Kreis (online), Vorstellung des Hamburger Projekts Queerer Leuchtturm St. Pauli

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FRAMING AGNES

KA 2022, 75 Min., OmU, DCP, Regie: Chase Joynt

In der ersten Gender Clinic in den USA in den 1950ern wurden zu Forschungszwecken Interviews mit trans Personen geführt und dokumentiert. Viele Jahrzehnte später wurden diese Dokumente wieder ans Licht gebracht und bilden die Grundlage des Dokumentarfilms „Framing Agnes“, in dem trans Schauspieler_innen die Interviews der Personen von damals nachstellen. Als Zuschauende bekommen wir dadurch einen Einblick in die Realitäten von trans Menschen, die unsichtbar werden mussten, die von der Existenz anderer trans Personen oft nur durch negative Darstellungen in Talk-Shows wussten. Zugleich wird erfahrbar, wie frühe Formen der trans Solidarität ausgesehen haben und wie Menschen Unterdrückungsstrukturen austricksten, um ihr Recht auf Selbstbestimmung zu erwirken. „Framing Agnes“ nutzt kreative Formen des Storytelling, um die Geschichten von trans Personen heute und vor über 70 Jahren miteinander zu verbinden – mit aktuellen, Interviews und Archivmaterial. Das Projekt selbst setzt sich aus einem trans Cast und einer trans Crew zusammen.

So 07.09. 18:00 Uhr

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Sa. 5.7.25 22 Uhr „Cruising“

CRUISING


William Friedkin, USA 1980, 101 min.

William Friedkins Thriller spielt Ende der 1970er Jahre in der New Yorker schwulen Leder- und SM-Szene, die von einer bru­ta­len Mordserie er­schüttert wird. Der Täter kommt anscheinend aus den eigenen Rei­hen. Um die Verbrechen aufzuklären, wird der heterosexuelle Polizist Steve Burns (Al Pacino) als Lockvogel eingeschleust, da er optisch dem Typus der bisherigen Mordopfer entspricht. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, wobei Burns immer mehr Teil der Szene wird und die Beziehung zu seiner Freundin in Frage stellt.

„Cruising“ wurde Homophobie vorgeworfen – hassen sich darin die Schwulen doch so sehr, dass sie sich auf sadistische Weise gleich selbst umbringen. Andererseits zeigt der Film viele positive schwule Charaktere, was nur wenige Hollywood-Filme in der Zeit taten. Die Hauptfigur – immerhin von einer männlichen Sex-Ikone gespielt – scheint nicht nur gut in die Szene hineinzupassen, sondern auch immer mehr Gefallen daran zu finden. Nicht zuletzt ist „Cruising“ ein interessantes Porträt der schwulen New Yorker Subkultur um 1980, also vor Aids, und greift eine reale Mordserie auf.

Warnung: Der Film enthält mehrere Szenen expliziter Darstellung tödlicher Gewalt.

Sa. 14.6.25 22 Uhr: „Hamam“

HAMAM

IT/TR/ES 1997, 95 Min., OmU, Regie: Ferzan Özpetek, mit  Alessandro Gass­mann,  Halil Ergün

Der römische Innenarchitekt Francesco erbt von seiner Tante ein altes Hamam in Istanbul und beschließt, das Gebäude zu renovieren. Hilfe bekommt er von Mehmet, der ihn auch in die Geheimnisse der Hamam-Kultur einführt und ihm dabei auch körperlich immer näherkommt.

Regisseur Ferzan Özpetek („Die Ahnungslosen“) nutzt die homo­erotische und höchst sinnliche Atmosphäre türkischer Bäder und den Zauber der Metropole am Bosporus, um in ver­führe­ri­schen Bildern von einem sexuellen und kulturellen Erwachen zu erzählen – und vom Eintauchen in eine einzigartige, faszinierende Welt.

Sa, 3.5.25 22 Uhr „The Danish Girl“

The Danish Girl

Tom Hooper, GB, USA 2015, 120 min.

Tom Hoopers Spielfilm erzählt einen Teil der Lebens­geschichte von Lili Elbe, die sich 1930 als eine der ersten Personen in Deutschland einer „geschlechts­angleichen­den“ Operation unter­zog.

Als der dänische Maler Einar Wegener (Eddie Redmayne) seiner Frau aushilfsweise als weib­liche Person Modell sitzt, findet er Gefallen an der Rolle und entdeckt seine lang verborgene weibliche Seite wieder. Diese lässt ihn nicht mehr los, und unter dem Namen ‚Lili‘ präsentiert er sich auch öffentlich als Frau. Wegen der dabei entstehenden Spannungen in der Beziehung sucht Lili Rat bei verschiedenen Ärzten. Sie entgeht einer Zwangspsychiatrisie­rung, wendet sich u.a. an Magnus Hirschfeld in Berlin und schließlich unterzieht sie sich mehreren bisher unerprobten, riskanten Operationen in Berlin und Dresden. Bei der letzten Operation stirbt Lili Elbe an den Komplikationen.

Einfühlsam und ohne Voyeurismus wird diese Geschichte, die in den 1930er Jahren international Aufmerksamkeit erregte, erzählt. Lili Elbe wird sowohl von Trans- als auch von Interpersonen als Ahnin angesehen.

Sa. 5.4.25 22 Uhr „Misericordia“

Misericordia

Alain Guiraudie, F 2024, 103 Min., OmU

Nach zehn Jahren kehrt Jérémie in seinen Heimat­ort Saint-Martial im Südosten Frankreichs zurück, um an der Beerdigung des Dorf­bäckers Jean-Pierres teilzu­neh­men. Als Teenager war Jérémie dessen Lehrling – und vielleicht noch mehr. Von Vincent, dem latent gewalttätigen Sohn des Verstorbenen, wird Jérémie mit Argwohn empfangen, aber auch mit unterschwelligem Begehren. Die Bäckerswitwe Martine bietet ihm einen Schlafplatz an und sucht etwas direkter seine körperliche Nähe. Ambivalente sexuelle Spannungen erzeugt der mysteriöse Rückkehrer auch bei Bauer Walter und dem neugierigen Pfarrer Grisolles. Als Vincent spurlos verschwindet, fällt der Verdacht schnell auf Jérémie.

Auch in seinem neuen Film „Misericordia“ spinnt Alain Guiraudie („Der Fremde am See“), der Meister der sinnlich-abgründigen Provinzerzählung, ein subtiles Netz aus gehemmter Lust und erotischen Manipulationen – und entwirrt es wieder mit skurrilen Wendungen und absurdem Humor.

Sa. 1.3.25 22 Uhr: „Sommer 85“

Sommer 85

François Ozon, F 2020, 101 Min., FSK 12

Alexis (Félix Lefebvre) gerät Mitte im Sommer 1985 beim Se­geln an Frankreichs Mittel­meer­küste in Seenot und wird vom coolen David (Benjamin Voisin) gerettet. Die beiden Teen­ager haben bald eine un­be­schwerte leiden­schaftliche Affäre, die ein wahrer Rausch ist und weder von Identi­täts­konflikten von innen noch von Diskriminierung von außen g­estört wird. Allerdings ist die Be­ziehung auch nur wenigen bewusst.

Nach einem Streit der beiden, auch wegen des Auftauchens von Kate in ihrem Leben, verunglückt David mit seinem Motorrad tödlich. Zusätzlich zu seiner eigenen Trauer wird Alexis von Davids Mutter für dessen Tod verantwortlich gemacht und von einer gemeinsamen Trauer ausgeschlossen und auch nicht zum Grab gelassen. Er selbst spricht von einer Besessenheit. Familie, Schule und Umfeld sind keine Hilfe für ihn. Nur er selbst kann schließlich seine Trauer überwinden – letztlich nur über den Tanz auf dem Grab, den David sich gewünscht hat.

François Ozon hat Aidan Chambers Roman „Dance on My Grave“ liebevoll mit starken Bildern und Tönen verfilmt und erzählt dabei eben keine typische Coming-out-Geschichte eines heißen Sommers.

Sa. 8.2.25 22 Uhr: "Futur Drei"

Futur Drei

Faraz Shariat, D 2020, 92 Min., Deutsch & Farsi mit deutschen Untertiteln, FSK 16

Parvis wächst als Kind der Generation Y im komfortablen Wohl­stand seiner ein­ge­wanderten ira­ni­schen Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Pop­kultur, Grindr-Dates und Raves zu ent­ziehen. Nach einem Ladendiebstahl leis­tet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Dreierbeziehung, die mit der Homophobie eines Teil der Bewohner und der drohenden Ab­schiebung Amons konfrontiert ist.

Gespickt mit Popreferenzen erzählt Futur Drei auf sensible und kraftvolle Art eine Geschichte von Fremdheit und Identität, von Liebe und Freundschaft.

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Sa. 4.1.25 20 Uhr: "The Aggressives"

THE AGGRESSIVES

Daniel Peddle; USA 2005; 75 Min. OmU; Digital

Ende der Neunziger Jahr begleitete Daniel Peddle fünf Jahre lang sechs junge, queere, maskulin präsentierende und identifizierende People of Color, die Einblicke in ihre subkulturelle Szene der „Aggressives“ geben. Ein wichtiges Zeitdokument aus dem lebendigen Universum der New Yorker Ballroom- und Nightlife-Szene und dem Anspruch auf eigenen Raum und Identität.

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