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Film des Monats
Bohemian RhapsodyBrian Singer, GB, USA 2018, 135 Min., FSK 6, Digital Der biographische Film zeigt die Geschichte Freddie Mercurys von der Gründung der britischen Rockband Queen Anfang der 1970er Jahre bis zum Auftritt bei Live Aid 1985 in London. Im Film sind zahlreiche Queen-Hits zu hören. Bei allen Leerstellen und Unzulänglichkeiten ein gelungener Film, der insgesamt vier Oskars erhalten hat, u.a. Rami Malek als bester Hauptdarsteller, der den exzentrischen Musiker absolut überzeugend spielt. Film des Monats
Cowboys and AngelsDavid Gleeson u.a.; Irland 2003; 88 Min.; FSK: 12; Digital Das 20-jährige Landei Shane führt ein Leben ohne Höhepunkte, Frauenbeziehungen und berufliche Herausforderungen. Als er jedoch in Limerick mit dem schwulen Modestudenten Vincent zusammenzieht, verändert sich sein Dasein radikal. Erst mal gibt es eine optische Runderneuerung durch seinen stylischen Mitbewohner. Anschließend wird er in die Geheimnisse der chemischen Stimmungsaufheller eingeführt. Durch einen Nachbarn lässt er sich aus Geldmangel überreden, für ihn Drogen zu transportieren… was nicht allen gefällt, als es herauskommt. Neben Drogenerfahrungen macht Shane jedoch bald die wichtigste Entdeckung: die Liebe zu Kellnerin Gemma. Was ist hetero und was ist homo? David Gleeson versteht es in seinem Erstlingswerk alle Klischees zu bedienen, um sie am Ende genüsslich auf den Kopf zu stellen. Film des Monats
Like Cattle Towards GlowZak Farley; D/F/CAN 2015; 93 Min.; (Engl. m. dt. U); FSK 18 Um den Suizid eines Freundes zu verarbeiten, holt sich ein Mann einen Stricher ins Haus. An einem Normandie-Strand wird ein anderer bis in einem Bunker von Kameras verfolgt, bis er für den unsichtbaren Betrachter einen erotischen Strip inszeniert. Ein Bandauftritt wird für den Sänger zum Albtraum, als dieser sexuell angegriffen wird. Mit Krampus-Kostümen verkleidet, wollen zwei Anarchisten die Welt von Hierarchien befreien, kommen aber von ihrem Plan ab, als sie einen faszinierenden Skateboarder treffen. Ein Drogenjunkie lässt sich auf Sex mit einem desinteressiert wirkenden und scheinbar vom Tod besessenen Mann ein, um an seinen Stoff zu kommen. Zac Farley (Regie) und Dennis Cooper (Drehbuch) inszenieren ein Panorama mit fünf Episoden über junge Männer, die eine intensive Sehnsucht nach realen Emotionen und authentischen Erfahrungen spüren und sich angetrieben davon in wilde Abenteuer stürzen. Film des Monats
Wegen der Festivale gibt es in diesem Monat erst am 3. Samstag ein Q-Movie. WeekendAndrew Haigh, GB, 2011, 97 min., OmU Zwei Männer lernen sich Freitagnacht in einer Disco irgendwo in England kennen und verbringen die Nacht miteinander. Eine Situation, wie sie beide offensichtlich schon öfter erlebt haben. Glen (Chris New) und Russell (Tom Cullen) sind sehr unterschiedlich, Russell sehr introvertiert und über seine Lust an Männern schweigend, Glen sehr extrovertiert und stolz, schwul zu sein. Am Samstag kommen sie sich so nahe, dass Glen nicht mehr weiß, ob er Sonntag wie geplant in die USA auswandern wird. Andrew Haigh nähert sich den Figuren an einem eher nur halben aber umso intensiveren Wochenende liebevoll und mit Humor. Film des Monats
Xenia – Eine neue griechische OdysseePanos H. Koutras; F, B, GR 2014; 128 Min.; FSK: 12 ![]() Film des Monats
NEVRLANDGregor Schmidinger; Österreich 2019; OF Der 17-jährige Jakob wohnt mit seinem Vater und Großvater in Wien. Um sich etwas Geld für das anstehende Studium zu verdienen, jobbt er als Aushilfe in dem Schlachthof, in dem auch sein Vater arbeitet. Doch eine zunehmende Angststörung macht ihm diese Arbeit und das Leben immer schwerer. Eines Nachts lernt er in einem Sex-Cam-Chat den 26- jährigen Künstler Kristjan kennen. Aus dem Gespräch entwickelt sich eine virtuelle Freundschaft. Nach dem Tod des Opas nimmt Jakob allen Mut zusammen und verabredet sich mit dem mysteriösen Fremden. Als die beiden sich in Kristjans Wohnung treffen, hat Jakobs Reise nach Nevrland und zu den Wunden seiner Seele längst begonnen. Der Film zeigt den Prozess des sexuellen Erwachens und der Selbstfindung als existentiellen Trip, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie immer mehr verwischen. ![]() Film des Monats
Stadt der verlorenen Seelen (Berlin Blues)Rosa von Praunheim; DE 1982/83; 91Min; OmU; DCP Im West-Berlin der 1980er Jahre treffen Transgender, queere und exzentrische Amerikaner*innen „im Exil“ zusammen. Die schwarze Drag Queen Angie Stardust führt eine Pension und einen Imbiss, in denen sich alle Tag und Nacht treffen. Neben ihr wird Lila, verliebt in einen Kommunisten, zum Star des Films. Im Mix aus queerem Spiel und Trans*Punk-Musical stellen sich Angie und ihre Freund*innen mit teils autobiografischen, ironischen bis parodistischen Zügen dar. „Stadt der verlorenen Seelen“ ist wohl der erste deutsche authentische Film über Transgender. Hinter der bewusst naiven und schrillen Inszenierung des Films wird der Kampf der queeren und trans* Szene für ihre Akzeptanz und Repräsentanz sichtbar, der auch 40 Jahre später weitergeht. Angie Stardust (1939-2007) ging bald danach nach Hamburg, leitete die „Crazy Boys“, war Star im „Pulverfass“ und gründete Anfang der 90er Jahre im Schmidts Tivoli „Angies Nightclub“. Sie trat dort als Entertainerin und Sängerin auf, bot befreundeten Künstlern und Nachwuchs-Talenten eine Bühne und wurde zur Legende. ![]() Film des Monats
Young Soul RebelsIsaac Julien; GB 1991; 105 Min.; OmU; Digital Im Rahmen des BLACK HISTORY MONTH blicken wir mit Young Soul Rebels auf verschiedene Underground – Bewegungen im London der ausklingenden 1970er. London 1977: Mit ‚God shave the Queen‘ gratulieren die Sex Pistols Elisabeth II. zum 25-jährigen Dienstjubiläum. Caz und Chris hingegen – einer schwul, einer hetero, beide nicht „weiß“ – stören das royalistische Gefeiere mit groovigem Funk aus ihrem Piratensender. Da wird TJ, ein Freund der beiden, ermordet aufgefunden. Die Schwarze Community verdächtigt die „National Front“, während die Polizei den Schwarzen Chris für den Täter hält… Mit viel Sinn für Zeitkolorit erzählt 1991 der englische Regisseur Isaac Julien einen Krimi als Coming-of-Age-Drama über eine konfliktreiche Liebesgeschichte zwischen einem Soulboy und einem Punk im Milieu der explodierenden Punkwelle und der schwarzen P-Funk-Gegenbewegung und gibt ein deutliches Statement zur politischen Situation in einem Land, in dem Rassismus und Homophobie zum Alltag gehören. Film des Monats
CAPOTEBennett Miller, USA 2005, 110 min,OmU Der Film zeigt Truman Capotes (Philip Seymour Hoffman) Recherchen zu seinem 1966 veröffentlichten Roman Kaltblütig, der von einer wahren Begebenheit berichtet, einem Mord an vier Mitgliedern einer Farmerfamilie in Holcomb, Kansas. Trotz seines exzentrischen Verhaltens gelingt es Capote, das Vertrauen der Bevölkerung der Kleinstadt zu gewinnen, auch das des zum Tod verurteilten Mörders, den er mit Versprechen, die er nicht einhält, als Quelle für seinen Roman über die Morde nutzt. Das eigene Erkennen dieses unmoralischen Verhaltens trägt offensichtlich erheblich zu einer lebenslangen Krise Capotes bei. Bennett Millers Independentfilm basiert auf Capotes Autobiographie und zeigt ihn schonungslos als klugen Egozentriker mit eigenen Abgründen. ![]() Film des Monats
Ondi Timoner, USA 2018, 100min.,OmU Ende der 60er Jahre trifft der College-Absolvent Robert Mapplethorpe in New York auf die quirlige Patti Smith, nicht ahnend, dass diese später zur Punk-Rock-Queen aufsteigen und er selbst Berühmtheit erlangen wird. Gemeinsam zieht das junge Paar ins Chelsea-Hotel, Dreh- und Angelpunkt der jungen, modernen Kunstszene. Mit einer geschenkten Kamera wagt Mapplethorpe erste fotografische Experimente. Nach Entdeckung seiner Homosexualität wird seine Kunst zunehmend erotisch. Zunächst als Pornografie abgelehnt, findet seine Kunst Förderer, die er auch zu seinen Liebhabern macht. Mapplethorpes Arbeiten werden zur Sensation, doch sein fast obsessiver Kampf um Anerkennung und sein exzessiver Lebensstil treiben den ehrgeizigen Künstler immer weiter an den Abgrund. Auch drei Jahrzehnte nach seinem Tod zählen Robert Mapplethorpes Celebrity-Portraits, Blumen-Kompositionen und vor allem seine Milieustudien der New Yorker BDSM Undergroundszene zu den Meilensteinen der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Ondi Timoner spürt in ihrem Biopic dem Innenleben des kontroversen Künstlers nach, der sich selbst als „modernen Michelangelo“ bezeichnete. „Doctor Who“-Star Matt Smith überzeugt in der Darstellung des ehrgeizigen Fotografen mit gefährlich selbstzerstörerischen Impulsen. |
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